Merle Pfalz-Vizemeister im Team-Wettkampf
(Bad Dürkheim, 24.9.2016)
Bei den Pfalzmeisterschaften der Leichtathletik-Teams verstärkte Merle Brammert-Schröder die U-14-Mannschaft der Startgemeinschaft Grünstadt/Freinsheim. Fast gelang die große Sensation, denn mit 5178 Punkten wurde der 2. Platz erreicht, nur knappe 21 Punkten hinter dem großen Favoriten Landau-Nußdorf und fast 200 Punkte vor dem Drittplazierten. Große Vereine wie Kaiserslautern, Ludwigshafen, Zweibrücken, Haßloch Germersheim, Edenkoben wurden besiegt, obwohl das Team mit nur 5 Akteuren die kleinste Mannschaft an den Start brachte.
Merle wurde bei der Startgemeinschaft in 4 Disziplinen eingesetzt, erstmals bestritt sie dabei einen 75 m-Lauf, eine 4×75 m-Staffel, einen Ballwurf mit dem 200 g-Ball und auch erstmals musste sie beim Weitsprung nicht aus dem Absprungraum, sondern vom Brett abspringen. Ohne große Aufregung brachte sie sich mit sehr guten Leistungen in das Team ein. Über 75 m lief sie 11,78 sek, sprang 4,15 m weit und warf den Ball auf tolle 28 m.
Sie verschaffte als Startläuferin der 4 x 75 m-Staffel einen kleinen Vorsprung, erst auf den letzten Metern gelang es Landau-Nußdorf, die Mädchen der Startgemeinschaft auf den 2. Platz zu verdrängen. Die Zeit von 42,30 sek, war 2,7 sek schneller als die Addition der Bestzeiten der Läuferinnen. Was wiederum für die sehr guten Wechsel spricht.
Festzuhalten wäre noch, dass Merle als W-11 Mädchen hauptsächlich gegen ein bzw zwei Jahre älteren Athletinnen antreten musste.
4. bei den Deutschen – Jan weiterhin im Höhenflug
(Bruchsal, 19.9.2016)
Jan Bieler’s Motivation ließ sich auch durch das Sauwetter in Bruchsal nicht ausbremsen. Im Dauerregen eine Stunde Aufwärmen und die 100 m, dann weitere Wettkämpfe auf nasser Anlage, und wieder Regen beim Schleuderballwurf – beileibe nichts für Weicheier.
Trotzdem glänzte Jan bei den deutschen Meisterschaften im Fünfkampf des Turnerbundes mit gleich 4 persönlichen Bestleistungen und natürlich auch mit Bestleistung beim Fünfkampf. Die Belohnung war ein ausgezeichneter 4. Platz, in seinem jüngeren Jahrgang der Klasse M 16/17 zeigte sogar nur ein Athlet eine bessere Leistung als Jan. Angereist war Jan auf Platz 10 der Meldeliste.
Zum Wettkampf: Wie berichtet ließ sich Jan über 100 m vom Regen nicht beeindrucken und gewann seinen Zeitlauf in 11,71 sek – neue Bestzeit. Das war ebenso die zweitbeste Leistung des Teilnehmerfeldes wie beim Weitsprung und beim Kugelstoßen. Ausgerechnet beim Weitsprung ließ er Punkte liegen, beim ersten Versuch bremste ihn eine plötzliche Böhe im Anlauf aus, „nur“ 6,35 m. Die beiden anderen, weiteren Sprünge übertrat er knapp.
Dafür stieß er die 5 kg-Kugel auf 12,86 m. Eine neue Bestleistung, gleichbedeutend mit dem Vereinsrekord. Er riskierte allerdings nicht alles, denn im Training konnte er sich bei Stößen von etwa 13 ein halb Meter und weiter nicht im Ring halten.
Dann kamen die Disziplinen, die er eigentlich nicht trainiert: Schleuderball und 1000 m. Er steigerte sich dennoch, beim Schleuderball auf sehr gute 44,60 m, über 1000 m auf 3:25,9 min. Insgesamt sammelte Jan 54,754 Punkte – 2,40 Punkte mehr als bei der Quali in Pirmasens.
Erfreulich für seinen Trainer, dass weitere Athleten aus der Trainingsgruppe Grünstadt/Freinsheim mit einem 3. und einem 4. Platz nach Hause fuhren.
Jan’s Sieben-Meter-Sprung – ein Nachtrag
Ein Blick in die Ewige Pfalz-Bestenliste, die alle Ergebnisse seit 1905 statistisch erfasst hat, zeigt:
Noch nie ist in der Pfalz ein 16jähriger weiter gesprungen als Jan Bieler!
Der Sprung von Koblenz-Brey war ein Sprung in die Geschichtsbücher! Ein Blick in die Bestenliste zeigt auch, dass der Weitsprung in Grünstadt/Freinsheim eine lange Tradition hat.
Interessant die weiteren Platzierungen der 16jährigen Weitspringer in der Ewigen-Pfalz-Bestenliste: Hinter Hans-Peter Briegel (6,92 m – 1971) und Henry Meisenheimer aus Speyer (6,86 m – 1979) wird mit Stefan Schmid (ABC Lu, 6,85 m – 2000) ein weiterer Springer mit 6,85 m aufgeführt, der bei der TSG Grünstadt (von Angela Petersen und Susanne Gassen) ausgebildet wurde.
Imran Ahmed , Trainingskamerad von Jan aus Grünstadt, liegt in der Liste der 16jährigen mit 6,77 (2015) auf Platz 8.
Desweiteren tauchen in der U-18-Bestenliste (16- und 17jährige Springer) Stefan Henninger (Freinsheim, 6,80 m – 1967), langjähriger Team-Kamerad von Jan’s Trainer und die beiden Grünstadter Orlando Mennecke (6,67 m – 1963) und Dirk Schröter (6,67 m – 1990) auf. Letzterer wurde damals auch von Jan’s jetzigem Trainer betreut.
Zur Ergänzung erwähnen wir noch die Ewige Bestenliste im Dreisprung, wo in der Klasse U-18 mit Imran Ahmed (14,61 m – Platz 3) und Felix Schneider (13,39 m) weitere Springer aus dem Team Leichtathletik Grünstadt/Freinsheim verewigt sind.
Die beiden Bilder zeigen Jan’s Stärke: Optimales Aufsetzen des Sprungfusses über die Ferse und schnelle Abrollbewegung mit Nachdrücken aus den Fusspitzen beim Absprung.
Jan Bieler’s Flugshow
16jähriger knackte die 7 m-Marke beim Weitsprung
Schon vor dem Wettkampf hatte Jan Bieler’s Trainer ein sehr gutes Gefühl, versprach dem Veranstalter, dass Jan Bestleistung springt. Dass es aber 7 Meter werden würde, das war doch eine Überraschung.
Jan nahm dankend die Einladung zum Wettkampf der „Besten aus dem Südwesten“ auf der schönen Sportanlage in Koblenz-Brey an. Die Trainingswerte waren gut, die äußeren Bedingungen – heiß und kein störender Wind – waren ideal und Jan war nach 9wöchiger Wettkampfpause hochmotiviert. Angefeuert von heißer Musikuntermalung und dem rhythmischen Klatschen des begeistert mitgehenden Publikums lief das Freinsheimer Leichtathletik-Talent zu seinen Sprüngen an. Erster Sprung ungültig, schon jetzt deuteten sich große Weiten an. „7,00 Meter“ hallte nach dem zweiten Versuch aus dem Lautsprecher, was sowohl beim Wettkampf als auch beim tollen Publikum eine Begeisterungswelle auslöste.
Die Flugshow von Jan ging weiter: 6,98 m im dritten und nochmals 7,00 m im vierten Versuch, dann war die Luft raus und er lief zweimal durch.
Eigentlich hatte sich Jan die 7 Meter erst fürs nächste Jahr vorgenommen. Nun sprang er sich in der deutschen Bestenliste weit nach vorne, 7. Platz in seiner Altersklasse U-18 und sogar Platz 4 in seinem Jahrgang 2000. Dazu löschte er einen der hochkarätigsten Vereinsrekorde, den Stefan Henninger seit 1967 mit 6,80 m hielt.
Jan hat bei diesem Wettkampf seine Bestleistung um 25 cm gesteigert, verbesserte sich in den letzten Jahren um unglaubliche 1,20 m! Ihn tut der Sport in der Trainingsgemeinschaft Grünstadt/Freinsheim gut, zusammen mit weiteren 7 deutschen, Rheinland-Pfalz und Pfalzmeistern in den horizontalen Sprüngen.
Jan beim DLV-Jugendlager
Anläßlich der deutschen Meisterschaften organisieren und finanzieren jedes Jahr die „Freunde der Leichtathletik e.V.“ ein Ferienlager für besonders förderungswürdige Jugendliche. Kriterien sind neben den sportlichen Leistungen vor allem das positive Auftreten bei den Wettkämpfen, das allgemeine Erscheinungsbild, das von den Landestrainer besonders bewertet wird. Die Pfalz hat ein Kontigent von 4 Teilnehmer (siehe Bild), neben Jan wurde unter anderem das Dürkheimer Talent Lara Hümke mit eingeladen.
Jan fasste die Ereignisse in seinem Bericht zusammen:
Im Rahmen der Deutschen Meisterschaften fand vom 15.06. – 20.06.16 das DLV Jugendlager statt. Jeder Landesverband durfte dazu 4 Nachwuchsathleten im Alter zwischen 14-17 Jahren benennen.
Für die Pfalz durfte unter anderem Jan Bieler die Reise antreten. Hier sein Bericht:
Am Mittwoch ging es direkt nach der Schule mit dem ICE von Mannheim nach Kassel, wo Abends schon das Kennenlernen mit den anderen 75 Teilnehmern auf dem Programm stand.
Der Donnerstag begann mit einer Trainingseinheit unter Anleitung der
hessischen Landestrainer. Ich habe mir natürlich die Weitsprung Gruppe ausgesucht. Der Trainer gab mir die gleichen Tipps wie Rainer – scheint sich ganz gut auszukennen, der Rainer 😉
Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und wir gingen ins Auebad. Am Abend schauten wir natürlich alle das Spiel gegen Polen an.
Der zweite Tag begann mit einem Workshop zum Thema Doping-Prävention und auch der Ablauf einer Dopingprobe wurde uns erläutert. Danach durften wir uns bei der „Lager-Olympiade“ austoben.
Am Samstag ging es endlich zu den deutschen Meisterschaften. Zusammen mit 13.500 begeisterten Zuschauern feuerten wir die deutschen Spitzenathleten an. Am Abend dann ein weiteres Highlight – der
Athletentalk. Cindy Roleder, deutsche Meisterin über 100m Hürden, stand uns Rede und Antwort. Eine Dopingkontrolle verhinderte leider die Teilnahme von Alexandra Wester, deutsche Vizemeisterin im
Weitsprung. Das wäre für mich natürlich besonders interessant gewesen. So wurde Cindy Roleder ausgiebig gelöchert, bevor sie selbst zur Dopingkontrolle musste.
Auch der Sonntag war vollgepackt mit tollen Ereignissen. Früh am Morgen schon ein besonderer Leckerbissen – eine Trainingseinheit mit den Bundestrainern, bevor wir frisch geduscht
wieder ins Kasseler Auestadion zum zweiten Tag der deutschen Meisterschaften fuhren und uns endgültig die Stimme ruinierten. Am Abend feierten wir unser Abschlussfest und verschoben die Bettruhe
weit in die Nacht. Am Montag hieß es Abschied nehmen und es ging nach Hause – schade! Wir hatten eine super Zeit und dazu noch 3 Tage schulfrei. Einige Teilnehmer werde ich schon am Sonntag
in Heilbronn bei den süddeutschen Meisterschaften wiedersehen. Noch ein Grund, sich darauf zu freuen.
Ich kann jedem nur empfehlen, solch eine Chance zu nutzen – dieses Camp ist spitze!
Jan Bieler’s toller Wettkampf mit sensationellem Ende
(Heilbronn, 26.6.2016)
Das hätte sich Jan Bieler nicht träumen lassen. Dritter Platz bei den süddeutschen Meisterschaften in Heilbronn beim Weitsprung und außerdem in der Altersklasse U-18 bester Teilnehmer der jüngeren Altersklasse.
Es begann gut. Erster Versuch Bestleistung von 6,62 m, Führung für den 16jährigen Jan. Diese hielt jedoch nicht lange, nach dem 2. Versuch lag er plötzlich auf Platz 4. Dann erneute Verbesserung auf 6,71 m, das war der 2. Platz. Nach einem ungültiger Versuch sprang er nochmals weiter: 6,75 m! Im letzten Durchgang gelang es einem Konkurrenten aus Aalen, Jan um 2 cm noch auf den 3. Platz zu verdrängen.
Vor dem Wettkampf bangte Jan noch, ob er überhaupt den Endkampf der besten 8 erreicht. Dann erwies er sich wieder einmal als der Wettkampftyp ohne Nerven, der seine Jahresbestleistung beim wichtigsten Wettkampf im Jahr abrufen kann, ließ viele Gegner mit besseren Vorleistungen hinter sich.
Ein Ziel bleibt noch, den legendären, 49 Jahre alten Vereinsrekord von Stefan Henninger zu verbessern. Dieser sprang 1967 mit 17 Jahre sensationelle 6,80 m weit, eigentlich ein Rekord für die Ewigkeit, dem Jan nun ganz nahe gekommen ist. Eigentlich wollte Jan den Rekord erst nächstes Jahr angreifen, jetzt ist er ganz nahe dran und wird die Jagd wohl noch in dieser Saison beginnen.